Ob Handycam, Kompaktkamera oder Spiegelreflex – Göttingen bietet jede Menge tolle Motive, die es sich lohnt mit der Kamera einzufangen! In der Blog-Reihe „ Fotogenes Göttingen | Foto-Lieblingsplätze in unserer Stadt “ möchte ich euch meine persönlichen Lieblingsplätze vorstellen und euch natürlich auch gern den ein- oder anderen Tipp geben, wie ihr die Schokoladenseiten unserer Stadt am besten in Szene setzt. NEU: Eine große Bildergalerie mit mehr Bildern aus dem Park findet ihr diesmal am Ende des Beitrags. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!
Die knapp 36.000m² große Parkanlage wurde bereits um 1880 vom Tuchfabrikanten Hermann Levin angelegt. Die städtische Grünanlage mit zwei Teichen und Kinderspielplatz in der Form wie wir sie heute kennen existiert seit 1959. Der Levinpark befindet sich hier.
Von hier aus bietet sich ein toller Blick über den gesamten See mit der Insel. Gerade im Herbst mit buntem Laub oder zur Goldenen Stunde vor Sonnenuntergang lassen sich hier schöne Gesamtaufnahmen des Sees schießen oder auch mal ein vorbeiziehender Schwan mit glitzernden Reflexionen der untergehenden Sonne auf dem Wasser ablichten. Hier kann sich ein schönes Gesamtbild ergeben, wenn man die Bank oder – mit der Kamera tief am Boden – die Steine der Uferbefestigung ins Bild mit einbezieht. Aber es sind dort auch meist genügend Wasservögel für einen lebendigen Vordergrund unterwegs. Dieser Standort ist auch gleichzeitig die Pole Position, um im Frühjahr die brütenden Graureiher im Baum auf der Insel zu beobachten. Hier empfiehlt sich eine lange Brennweite, ein 300mm Teleobjektiv oder eine Kompaktkamera mit hohem optischem Zoomfaktor leisten hier gute Dienste und ermöglichen spannende Einblicke in die Nester. Auch andere Wasservögel lassen sich hier klasse fotografieren. Gerade im Frühjahr kann man mit der Kamera oft spektakuläre Revierkämpfe zwischen Nilgänsen, Schwänen und Nonnengänsen beobachten. Auch fliegende Wasservögel sind hier gut zu erwischen. Highlights sind startende Schwäne aber auch Enten, die auf einen zugeflogen kommen. Tipp: Hierfür immer ein bisschen was Essbares zum Anlocken dabei haben 😉
Ebenfalls ein guter Standort für das Fotografieren der Graureiher im Baum auf der Insel ist das gegenüberliegende Westufer. Hier ist man sogar noch einen Tick näher dran, hat aber nicht ganz so viele Nester im Blick. Tipp: Hier kann man mit ganz viel Glück und Geduld zwischen den Zweigen auch mal einen seltenen Eisvogel entdecken. Dieses Glück hatte ich aber auch erst einmal.
An dieser Stelle gibt es einen kleinen Bachlauf, abgegrenzt von einer Steinmauer. Zusammen mit dem kleinen Teich mit seinem dichten Bewuchs und den großartigen Spiegelungen auf dem Wasser im Hintergrund lassen sich hier sehr stimmungsvolle und mystische Bilder machen. Diese Stelle ist auch super geeignet für Portrait-Aufnahmen. Tipp: Am Nordufer gibt es auch zwei sehr nett gelegene Bänke, eine direkt am See, umrahmt von zwei Bäumen und eine am Hauptweg unter einem Kastanienbaum. Wenn sich dort interessante Menschen niederlassen und auch noch die Lichtstimmung passt, können sich sehr spannende Bilder ergeben.
Auf dem kleinen Teich ist zwar nicht besonders viel los (es gibt aber immer mal wieder Frösche und Schildkröten zu entdecken), aber die Spiegelungen der umgebenden Bäume auf dem Wasser sind großartig. Tipp: Es gibt auch einige Stellen, an denen sich am Ufer sitzende Personen im Wasser spiegeln können – auch ein tolles Motiv. Ansonsten bin ich gern auf der Wiese Richtung Spielplatz unterwegs, hier ist der Blick für’s Kleine gefragt: bunte Blüten, Kleeblätter, Insekten, im Herbst bunte Blätter oder Kastanien lassen sich hier toll in Szene setzen. Im Knien, Liegen oder Sitzen lassen sich hier spannende Miniaturwelten fotografieren. Am besten wirken diese Bilder, wenn ihr ganz dicht am Boden fotografiert und ein einzelnes Objekt mit großer Blendenöffnung und langer Brennweite freistellt. Wenn ihr mit euren Kleinen unterwegs seid, ist das Highlight natürlich der angrenzende Spielplatz, wo sich auf den verschiedenen Spielgeräten, in Astgabeln oder einfach auf der Wiese zwischen Gänseblümchen tolle Möglichkeiten für schöne Fotos eurer Sprösslinge ergeben.
Natürlich macht es mehr Spaß, bei Sonnenschein durch den Park zu streifen und gute Lichtverhältnisse sind auch die beste Voraussetzung für eine „Wasservogelaction“. Dennoch ist es auch mal spannend, bewusst bei Schmuddelwetter loszuziehen. Regentropfen zaubern dann feine Striche vor dunkle Hintergründe und formen Kreise auf der Seeoberfläche wie auch auf Pfützen. Auch tropfenbehangene Zweige, Gräser und Blümchen oder Regentropfen, die vom Gefieder der Wasservögel abperlen sind dann interessante Motive für Nahaufnahmen. Tipp: Bei diesem Wetter am besten den Himmel außerhalb des Bildes lassen und die Lichtempfindlichkeit (ISO) etwas höher einstellen, damit ihr noch verwacklungsfreie Bilder machen könnt.
Wichtig ist es beim Fotografieren von Wasservögeln, mit sehr kurzer Verschlusszeit zu arbeiten, um die Bewegungen der Tiere und aufspritzendes Wasser einzufrieren. Sie sollte kürzer als 1/1.000 Sekunde sein. Die schnellen Bewegungen werden nur dann scharf abgebildet. Am besten geht das in einem manuellen oder halbautomatischen Belichtungsmodus eurer Kamera. Bei schlechten Lichtverhältnissen muss dann eventuell die Lichtempfindlichkeit (ISO) etwas höher eingestellt werden. Wenn eure Kamera hierfür keine manuellen Einstellmöglichkeiten bietet, hat sie aber vielleicht ein Programm für Sportaufnahmen (Symbol „Laufendes Männchen“), das funktioniert ebenso gut.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Ich freue mich über euer Feedback!
Für alle, die von Göttingen Bildern gar nicht genug bekommen können:
Göttingen – ein Stadt in Bildern
Für alle, die gern selbst die Kamera in die Hand nehmen:
Facebook-Gruppe Göttinger Foto Freunde
gerhardts fotografie bei Facebook-> Fotogenes Göttingen
Hallo Lars, deine Fotos gefallen mir unglaublich gut. Ich fotografiere selber sehr gerne und schon sehr lange, aber technisch immer nur „aus dem Bauch heraus“. Deswegen finde ich es eine super Idee, dass du uns Bauchknipser einfach mit ein paar unprätenziösen Tipps, wie man’s macht, mit auf den Weg nimmst. Danke dafür – und dafür, dass du den “ Schwänchenteich“ meiner Kindheit in deiner Fotokunst verewigst.
Share On