Ob Handycam, Kompaktkamera oder Spiegelreflex – Göttingen bietet jede Menge tolle Motive, die es sich lohnt mit der Kamera einzufangen! In der Blog-Reihe „ Fotogenes Göttingen | Foto-Lieblingsplätze in unserer Stadt “ möchte ich euch meine persönlichen Lieblingsplätze vorstellen und euch natürlich auch gern den ein- oder anderen Tipp geben, wie ihr die Schokoladenseiten unserer Stadt am besten in Szene setzt. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!
Das Alte Rathaus ist eines der beeindruckendsten Gebäude in der Göttinger Innenstadt. Neben einer Galerie, einer Gastronomie und der Tourist Information befindet sich hier auch ein Trausaal des Göttinger Standesamtes, wo in tollem historischem Ambiente der Bund für’s Leben geschlossen werden kann. Auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus steht mit dem Gänselieselbrunnen das Wahrzeichen der Stadt. Aber auch das direkte Umfeld ist nicht weniger sehenswert: Der Kornmarkt, die Johannisstraße und die Paulinerstraße lassen das Herz von Fachwerkfreunden höher schlagen und erlauben auch immer wieder Blicke auf die beiden Türme der 1300-1344 erbauten ältesten Pfarrkirche des Göttingen Innenstadtkerns – der St. Johannis Kirche. Das Alte Rathaus findet ihr hier.
Das Alte Rathaus ist vor allem nach Sonnenuntergang zur Blauen Stunde ein spektakuläres Motiv. Sehr von Vorteil ist für dieses Motiv ein Weitwinkelobjektiv, dass es erlaubt, neben dem Alten Rathaus auch den gesamten Marktplatz bis zum Turm der St. Jacobi Kirche auf ein Bild zu bekommen. Aber auch die Fassade für sich genommen ist natürlich jedes Pixel wert… Das Gebäude lässt sich aus vielen verschiedenen Perspektiven ablichten. Meine Lieblingsperspektive ist der Blick vom südlichen Ende des Marktplatzes, von hier lässt sich schön präsent auch unser Gänselieselbrunnen mit ins Bild integrieren. Dies geht auch in der frontalen Perspektive (Standpunkt zwischen H&M und DM Eingang). Ich persönlich finde die schräge Variante immer etwas spannender als die frontale, aber das ist natürlich Geschmackssache. Ein weiterer Standpunkt ist etwa am Eingang von Bäckerei Thiele. Auch von hier lässt sich prima der gesamte Marktplatz ins Bild nehmen, hier ist jedoch der Gänselieselbrunnen schon recht weit entfernt und gerade bei weitwinkligen Aufnahmen nicht mehr so gut erkennbar. Tipp: Auf dem Marktplatz lohnt es sich auch, einmal ein bisschen näher ranzugehen. So geben der Gänselieselbrunnen, die Statue des Herrn Lichtenberg oder der Löwe am Südeingang auch für sich und mit der Fassade des Rathauses im Hintergrund tolle Motive ab. Nicht weniger sehenswert ist das Innere des Alten Rathauses, hier vor allem die öffentlich zugängliche Haupthalle und der Trausaal des Standesamtes. In beiden Räumen ist es allerdings relativ dunkel, sodass es sinnvoll ist, ein lichtstarkes Objektiv oder ein Stativ zu verwenden.
An den Marktplatz schließt sich in Richtung Süden der Kornmarkt an. Zunächst noch relativ unspektakulär eröffnet sich jedoch bald eine schöne Perspektive, nämlich der Blick über die Kreuzung mit der Groner Straße in die Kurze Straße. Von der rechten Straßenseite etwa auf Höhe des Görtz Schuhgeschäftes gelingt dieser Durchblick, der besonders schön wirkt, wenn im Vordergrund ordentlich was los ist. Wenn man bis zur Kreuzung weitergeht, eröffnet sich der nächste tolle Blick in eine der schönsten Fachwerkstraßen Göttingens: die Lange-Geismar-Straße. Einen besonders schönen Blick durch die Straße hat man, wenn ein paar Meter bis zur Ecke Mauerstraße geht und den Fortlauf der Straße Richtung Osten fotografiert. Tipp: Hier lohnt es sich auch, sich einmal das ein- oder andere Detail herauszupicken (schöne Fenster, aufwändige Ornamente etc.).
Nach dem kurzen Ausflug Richtung Kornmarkt geht es nun am Alten Rathaus und der St. Johannis Kirche vorbei in die Johannisstraße. Vor allem die nördliche Straßenseite (Seite Zoo Busch) bietet gut instand gehaltene Fachwerkfassaden, die sich entweder als Gesamtfassade die Straße hinunter oder auch im Detail fotografieren lassen. Schön kombinieren lassen sich die Fassadendetails mit den alten Straßenlaternen und mit den Türmen der St. Johannis Kirche, die fast von allen Standorten über den Hausfassaden zu sehen sind. Tipp: Die Kombination mit den Kirchtürmen wirkt am besten kurz vor Sonnenuntergang, wenn die Türme im letzten orangenen Licht des Tages strahlen. Die Kombination mit den Straßenlaternen wirkt am besten nach Einbruch der Dunkelheit, wenn sie die Fassaden beleuchten (Stativ nicht vergessen!).
Parallel zur Johannisstraße führt die Paulinerstraße vom Papendiek zur St. Johannis Kirche. Ein fotografischer Ausflug in die Paulinerstaße lohnt sich vor allem in den Abendstunden, wenn die alten Straßenlaternen die Fachwerkfassaden in hellem Gelb erstrahlen lassen. Im vorderen Bereich der Straße (vom Papendiek kommend) lassen sich die Fassaden prima in ihrer Gesamtheit bis zum Johanniskirchhof ablichten. Von Vorteil ist hier wieder ein Weitwinkelobjektiv. Weiter die Straße hinauf kann man zusätzlich die beiden Türme der St. Johannis Kirche ins Spiel bringen, die die Fassaden dort überrragen. Auch lohnen sich bei den letzten Häusern der Straße Detailaufnahmen der verschnörkelten und zum Teil mit Rankpflanzen bewachsenen Fassaden. Meine Lieblingsstelle ist allerdings der angrenzende Parkplatz neben der Paulinerkirche. Von hier aus hat man praktisch den gesamten Fassadenzug im Blick, dazu noch die beiden Kirchtürme. Tipp: Besonders schöne Bilder lassen sich dort gestalten, wenn es über den Tag geregnet hat und sich große Pfützen gebildet haben. In den Pfützen seht ihr dann eine fantastische Spiegelung der Fassaden. Voraussetzung ist, dass es aufgehört hat zu regnen und es relativ windstill ist. Und dann mit der Kamera auf dem Boden direkt am Rand der Pfütze arbeiten (das geht am besten mit einem kleinen Gorilla-Pod oder einem Bohnensack, damit man die Kamera nicht direkt auf den nassen Boden legen muss). Etwas Glück muss man in der Paulinerstraße jedoch immer haben – parkende Autos vor den Häusern können leicht den tollen Gesamteindruck zerstören.
Je nachdem, was für ein Bild man im Kopf hat, können die in der City die eigentlich zu jeder Tageszeit reichlich vorhandenen Passanten entweder erwünscht oder störend sein. Wenn Personen im Bild erwünscht sind, bietet sich eine kurze Belichtungszeit an, die die Laufbewegung einfriert. Wenn ihr dagegen nur den Platz oder die Straße im Bild haben wollt und keine Personen im Bild zu sehen sein sollen, solltet ihr möglichst lange belichten (länger als 10 Sekunden). Dann verschwinden alle Personen im Bild, außer denen, die die ganze Zeit über an einer Stelle standen. Abends ist das kein Problem, da man ohnehin recht lange belichten muss. Um diesen Effekt bei Tageslicht zu erzielen, verwendet man einen Graufilter, der die einfallende Lichtmenge reduziert und dadurch längere Belichtungszeiten möglich macht.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Ich freue mich über euer Feedback!
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